Kleine Motortechnik

Welchen Einfluss hat die Zündspannung?

Bei einer CDI-Zündung (Capacitive Discharge Ignition) erhält der Zündfunke seine Energie aus dem auf hohe Spannung aufgeladenen Zündkondensator, der in die CDI eingebaut ist:

E = 0,5 * C * Uz²  (E: Energie, C: Kapazität, Uz: Zündspannung)

Doppelte Spannung liefert somit vierfache Energie. Nach jeder Zündung muss der Kondensator wieder aufgeladen werden - je höher die Drehzahl, desto öfter. Als mittlere elektrische Leistung, die von den Zündfunken abgegeben wird, erhält man somit:

P = RPM * C * Uz² / 120  (RPM: Kurbelwellendrehzahl / Minute)

Bei 10.000 RPM, 1,5 µF und 150 V sind das ca. 3 W, bei 250 V ca. 8 W. Aus dem Bordnetz (14 V Spannung) wird dann ein Strom von ca. 0,26 A bzw. 0,73 A gezogen, wenn noch Verluste von 30% berücksichtigt werden.

Eine höhere Zündspannung bietet mehr Sicherheit bei der Gemischverbrennung, vor allem wenn die Zündanlage Mängel hat (zu großer Elektrodenabstand der Zündkerze, Kerzenstecker- oder Zündkabelfehler). Andererseits ist der Kerzenverschleiß höher und bei zu hoher Spannung kann die Zündspule beschädigt werden und der Drehzahlmesser Fehlfunktionen zeigen.

Welchen Einfluss hat die Zündkennlinie?

Der Zündwinkel hat direkten Einfluss auf das Drehmoment und die Leistung des Motors. Der Einfluss kann in einem Diagramm mit Zündwinkel und Drehmoment als Achsen beschrieben werden. Mit zunehmender Frühverstellung steigt das Moment an, erreicht ein Maximum und fällt dann wieder. Doch Vorsicht, denn zu viel Frühverstellung kann den Motor zum "Klopfen" bringen. Es gilt, dieses Maximum zu finden oder ihm möglichst nahe zu kommen.

Bei der Anpassung des Zündwinkels spielen noch weitere Kriterien eine Rolle. So können mit weiterer Frühzündung Vibrationen oder Geräusche stark zunehmen, die beim Fahren als unangenehm empfunden werden.

Welchen Einfluss hat der Kraftstoff?

Viele ältere Fahrzeuge sind niedrig verdichtet und für Kraftstoffe ausgelegt, die an der Tankstelle seit etwa 2010 nicht mehr zu finden sind. Normalkraftstoff hat eine Klopffestigkeit von 91 Oktan, Superbenzin 95 Oktan und Super plus liegt bei 98 Oktan. Ein Kraftstoff mit höherer Oktanzahl erlaubt mehr Frühzündung, und mit dieser stellt sich ein höheres Drehmoment ein. Dieser Spielraum kann zur Steigerung des Moments genutzt werden. Erkundigen Sie sich nach dem Auslegungskraftstoff für Ihr Fahrzeug im Bedienungshandbuch oder fragen Sie Ihren Händler oder Hersteller danach.

Was ist Klopfen?

WarningBeim Klopfen (siehe auch Wikipedia oder RP-Energie-Lexikon) entsteht eine zweite, unkontrollierte Flammenfront, die sich mit viel höherer Geschwindigkeit im Brennraum ausbreitet. Die Klopfgrenze und -stärke hängt vom Kraftstoff, den Temperaturen des Motors und der Ansaugluft sowie von der Verdichtung und der Brennraumgeometrie ab. Bei niedriger Drehzahl und leichtem Klopfen ist meist nur ein unangenehmes Geräusch die Folge. Durch starke Klopfer kann der Motor mechanisch oder thermisch geschädigt werden. Klopfen kann auch in hochfrequenten Schwingungen auftreten, die nicht vom menschlichen Ohr wahrgenommen werden können.